reformiert.lokal 5.2 - Es wird regiert

reformiert.: Logo der Zeitung reformiert. (Foto: Kirche Schweiz)
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Maja Ramsauer,
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Leitartikel: Es wird regiert»

Auffahrt erzählt uns von der Rückkehr Jesu Christi in den Himmel zu seinem Vater. Wir lesen davon im 24. Kapitel des Lukasevangeliums sowie im ersten Kapitel der Apostelgeschichte. Lukas, der Verfasser beider Schriften, erzählt uns, dass Jesus Christus 40 Tage nach seiner Auferweckung in den Himmel hinaufgenommen wurde. Auffahrt ist sozusagen die «Inthronisation» Christi, seine Rückkehr zum himmlischen Vater.

Ob Sie das so ganz konkret nachvollziehen können oder nicht, ist vielleicht weniger wichtig. Die theologische Aussage dieser Erzählung ist diese: Christus ist König. Er ist im Regiment und alle weltlichen Herrscher haben nur beschränkte Macht. Davon mögen wir manchmal gar nichts spüren und wenn wir die Zeitung lesen, bezweifeln wir das auch. Denn die Herrschaft Christi bedeutet nicht, dass hier auf Erden alle Macht der Mächtigen eingeschränkt würde. Christus ist kein Kriegsherr und kein König wie die Könige der Welt. Sein Regiment ist eines der Liebe. Vor dieser Herrschaft der Liebe müssen sich auch die Mächtigen eines Tages rechtfertigen.

Menschen, gerade solche, die Unrecht erfahren, finden immer wieder Trost und Kraft darin, dass da ein anderer im Regiment sitzt und die Fürsten und Kriegstreiber dieser Welt sich vor ihm verantworten müssen.

«Es wird regiert.» Das sagte der Theologe Karl Barth am Vorabend seines Todes am 9. Dezember 1968, inmitten der Wirren des Kalten Krieges: «Ja, die Welt ist dunkel. .... Nur ja die Ohren nicht hängen lassen! Nie! Denn es wird regiert, nicht nur in Moskau oder in Washington oder in Peking, sondern … hier auf Erden, aber ganz von oben, vom Himmel her! Gott sitzt im Regimente! Darum fürchte ich mich nicht.»

Wer sich nicht fürchtet, kann sich hier auf Erden für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen, für das Reich Gottes, für Liebe, Versöhnung und Gemeinschaft. Es wird regiert, darauf dürfen wir vertrauen.

Monika Götte, Pfarrerin

Pfarrerin Dr. theol.
Monika Götte
Kirchbühlstrasse 40
8712 Stäfa

043 543 96 51
079 903 00 92

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