reformiert.lokal 4.1 - Beziehungspflege

reformiert.: Logo der Zeitung reformiert. (Foto: Kirche Schweiz)
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Leitartikel:Beziehungspflege

Jetzt im Frühjahr beginnt eine schöne Zeit für Gartenliebhaber*innen, zu denen mein Mann und ich gehören. Schon vor Wochen haben wir Saatgut bereit gemacht, gepflanzt, gegossen, gewärmt, pikiert, umgetopft, umgestellt… Das ist ziemlich aufwendig, denn wenn man die Kleinst-Pflänzchen ein paar Tage vergisst, sind sie unter Umständen dahin. Bei Beziehungen geht es nicht ganz so schnell.

Doch wie die Pflanzen in Haus und Garten brauchen auch Beziehung zu Kindern, zur Familie, zur Partnerin bzw. zum Partner, zu Freunden und zu Gott Pflege und die nötige Aufmerksamkeit. Dabei geht es nicht in erster Linie um «Schadensprävention». Natürlich gehen unsere Tomatenpflanzen ein, wenn wir sie nicht giessen, düngen, pflegen. Doch viel zentraler ist, dass wir die Pflanzen zu reicher Frucht bringen wollen. Das ist bei Beziehungen auch so. Sie sollen nicht nur «nicht eingehen », sie sollen lebendig und erfüllend sein. Erfüllende, stetig wachsende, blühende und lebendige Beziehungen benötigen unsere Zeit, unsere Aufmerksamkeit, unser Hinhören und Fragen, unser Verständnis und den Willen, sich immer wieder auf das Gegenüber einzulassen. Das gilt für unsere Beziehung zu Menschen, aber auch für unsere Beziehung zu Gott. Keine Beziehung läuft «einfach so» ohne, dass man etwas für sie tut.

Im so vollen Alltag kommt Beziehungspflege oft zu kurz, wenn wir uns nicht bewusst Zeit nehmen und mit dieser Zeit für den anderen Menschen oder für Gott ausdrücken: Du bist mir meine Zeit und meine Aufmerksamkeit wert. Aus erfüllenden Beziehungen spriesst viel Segen: füreinander, aber auch für andere. Aus erfüllenden Beziehungen spriesst Gemeinschaft, die auch die Kraft zur Vergebung hat. Aus einer erfüllenden Gottesbeziehung spriesst Vertrauen, auch in dunklen Tagen, spriesst Hoffnung und Liebe für die Welt. Gerade in der Ungewissheit dieser Tage dünkt mich das besonders wichtig: Pflegen wir unsere Beziehungen und Freundschaften, pflegen wir unsere Gemeinschaft und unser Vertrauen auf Gott. Wie? Durch aktive Kontaktaufnahme, gemeinsam verbrachte Zeit und Gebet.

Übrigens: Gar nicht selten nennt die Bibel die Menschen «Gottes Pflanzung» und Gott somit, wenn auch indirekt, den Gärtner. Und vielleicht gar nicht zufällig denkt Maria von Magdala, als sie dem auferstandenen Jesus im Garten begegnet, er sei der Gärtner.

Monika Götte Pfarrerin

Aktive Beziehungspflege für Paare: Schliessen Sie sich unserem Ehe- und Paarkurs an: Sieben Abende zu zweit. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite. Kontakt: Monika Götte, 044 927 10 96,


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