Verantwortlich: Maja Ramsauer
Bereitgestellt: 03.06.2025
reformiert.lokal 6.1 - Konfirmation – warum eigentlich?
Die neuste Ausgabe der Gemeindeseite reformiert.lokal der Kirchgemeinden Hombrechtikon und Stäfa finden Sie in Ihrem Briefkasten.
Bitte beachten Sie, dass in der aktuellen Version des reformiert.lokal 6.1 die Angaben auf dem Stand bei Redaktionsschluss per 12. Mai 2025 beruhen. Bitte informieren Sie sich auf unserer Website über aktuelle Gottesdienste und Veranstaltungen.
Bitte beachten Sie, dass in der aktuellen Version des reformiert.lokal 6.1 die Angaben auf dem Stand bei Redaktionsschluss per 12. Mai 2025 beruhen. Bitte informieren Sie sich auf unserer Website über aktuelle Gottesdienste und Veranstaltungen.
Maja Ramsauer,
Sie können die aktuelle Ausgabe » hier als Online-Version lesen.
Konfirmation – warum eigentlich?
In Gesprächen mit (oft älteren) Menschen über die Jugendarbeit, den Glauben von Jugendlichen und die Konfirmation höre ich ab und zu den Satz: «Die meisten (oder viele oder einige) Jugendlichen lassen sich ja nur der Geschenke wegen konfirmieren.» Damit beklagen sie den Umstand, den sie am Sonntagmorgen wahrnehmen – dass wir oft einen eher gehobenen Altersdurchschnitt in den Gottesdiensten haben und die Pfarrperson bisweilen die jüngste Person in der Kirche ist (das ist aber – wohlgemerkt – längst nicht immer der Fall!). Dass Jugendliche sich aber nur der Geschenke wegen konfirmieren lassen, halte ich für einen kirchlichen Mythos, eine Geschichte, die wir uns erzählen, um die Abwesenheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen erklären zu können. Meine zugegeben eingeschränkte Erfahrung hat mir gezeigt, dass Jugendliche dem Glauben grundsätzlich offen und interessiert gegenüberstehen. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie sich begeistert in jede von Pfarrerin oder Pfarrer erdachte Diskussionsrunde stürzen, aber sie kommen in den Konf und machen sich ihre Gedanken zum christlichen Glauben, zu Gott, der Bibel und zur kirchlichen Gemeinschaft.
Weswegen lassen sich die Jugendlichen denn nun konfirmieren? Meine nicht repräsentativen Umfragen haben jeweils ergeben, dass sich die meisten Konfirmandinnen und Konfirmanden «einfach so» konfirmieren lassen. Das erstaunt nur auf den ersten Blick: Bis 15 oder 16 haben die Jugendlichen bereits seit Jahren den kirchlichen Unterricht besucht, sie mussten jeden Tag in die Schule – ob sie wollen oder nicht und auch sonst ist ein Grossteil ihrer Zeit fremdgesteuert, dazu gehört «halt einfach» auch das Konfjahr.
Doch auch aus kirchlicher Sicht ist das «Warum» der Konfirmation nicht eindeutig: Ursprünglich bedeutete die Konfirmation die Bestätigung der Taufe, als die Kindertaufe im christlichen Staat immer mehr zur Norm wurde. Aber die Konfirmation markiert gleichzeitig auch das Ende des kirchlichen Unterrichts, den Übergang zur religiösen Mündigkeit. Mit der Konfirmation in der 9. Klasse markiert sie auch den Übergang in ein Erwachsenenleben, das sich mit dem Lehrbeginn oder den Jahren zur Matur hin langsam, aber sicher in Richtung Selbstständigkeit bewegt.
So muss man zugeben: Auch in der Kirche ist die Konfirmation mehrdimensional, warum sollten wir von den Jugendlichen eine klare Antwort erhalten? Vielleicht ist es auch nicht so wichtig, warum sich jemand konfirmieren lässt, sondern viel eher, was Menschen − allen Alters notabene – aus unserer Kirche mitnehmen. Wie leben wir in unserer Kirchgemeinde den Glauben konkret? Sind wir tatsächlich eine Gemeinschaft, die an der Hoffnung auf einen Gott des Lebens festhält? Leben wir so, dass man uns die Nähe zu Jesus von Nazareth abnimmt? Wenn Jugendliche dies bei uns sehen, dann gönne ich ihnen von Herzen ganz viele tolle Geschenke zur Konfirmation!
Tobias Kuratle, Pfarrer
Konfirmationsgottesdienste:
15. Juni, 10.00 Uhr, Reformierte Kirche Hombrechtikon
22. Juni, 10.00 Uhr, Reformierte Kirche Stäfa
Pfarrer
Tobias Kuratle
Eichstrasse 88
8713 Uerikon
043 543 96 52
Frühere Ausgaben:
Konfirmation – warum eigentlich?
In Gesprächen mit (oft älteren) Menschen über die Jugendarbeit, den Glauben von Jugendlichen und die Konfirmation höre ich ab und zu den Satz: «Die meisten (oder viele oder einige) Jugendlichen lassen sich ja nur der Geschenke wegen konfirmieren.» Damit beklagen sie den Umstand, den sie am Sonntagmorgen wahrnehmen – dass wir oft einen eher gehobenen Altersdurchschnitt in den Gottesdiensten haben und die Pfarrperson bisweilen die jüngste Person in der Kirche ist (das ist aber – wohlgemerkt – längst nicht immer der Fall!). Dass Jugendliche sich aber nur der Geschenke wegen konfirmieren lassen, halte ich für einen kirchlichen Mythos, eine Geschichte, die wir uns erzählen, um die Abwesenheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen erklären zu können. Meine zugegeben eingeschränkte Erfahrung hat mir gezeigt, dass Jugendliche dem Glauben grundsätzlich offen und interessiert gegenüberstehen. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie sich begeistert in jede von Pfarrerin oder Pfarrer erdachte Diskussionsrunde stürzen, aber sie kommen in den Konf und machen sich ihre Gedanken zum christlichen Glauben, zu Gott, der Bibel und zur kirchlichen Gemeinschaft.
Weswegen lassen sich die Jugendlichen denn nun konfirmieren? Meine nicht repräsentativen Umfragen haben jeweils ergeben, dass sich die meisten Konfirmandinnen und Konfirmanden «einfach so» konfirmieren lassen. Das erstaunt nur auf den ersten Blick: Bis 15 oder 16 haben die Jugendlichen bereits seit Jahren den kirchlichen Unterricht besucht, sie mussten jeden Tag in die Schule – ob sie wollen oder nicht und auch sonst ist ein Grossteil ihrer Zeit fremdgesteuert, dazu gehört «halt einfach» auch das Konfjahr.
Doch auch aus kirchlicher Sicht ist das «Warum» der Konfirmation nicht eindeutig: Ursprünglich bedeutete die Konfirmation die Bestätigung der Taufe, als die Kindertaufe im christlichen Staat immer mehr zur Norm wurde. Aber die Konfirmation markiert gleichzeitig auch das Ende des kirchlichen Unterrichts, den Übergang zur religiösen Mündigkeit. Mit der Konfirmation in der 9. Klasse markiert sie auch den Übergang in ein Erwachsenenleben, das sich mit dem Lehrbeginn oder den Jahren zur Matur hin langsam, aber sicher in Richtung Selbstständigkeit bewegt.
So muss man zugeben: Auch in der Kirche ist die Konfirmation mehrdimensional, warum sollten wir von den Jugendlichen eine klare Antwort erhalten? Vielleicht ist es auch nicht so wichtig, warum sich jemand konfirmieren lässt, sondern viel eher, was Menschen − allen Alters notabene – aus unserer Kirche mitnehmen. Wie leben wir in unserer Kirchgemeinde den Glauben konkret? Sind wir tatsächlich eine Gemeinschaft, die an der Hoffnung auf einen Gott des Lebens festhält? Leben wir so, dass man uns die Nähe zu Jesus von Nazareth abnimmt? Wenn Jugendliche dies bei uns sehen, dann gönne ich ihnen von Herzen ganz viele tolle Geschenke zur Konfirmation!
Tobias Kuratle, Pfarrer
Konfirmationsgottesdienste:
15. Juni, 10.00 Uhr, Reformierte Kirche Hombrechtikon
22. Juni, 10.00 Uhr, Reformierte Kirche Stäfa
Pfarrer
Tobias Kuratle
Eichstrasse 88
8713 Uerikon
043 543 96 52
Frühere Ausgaben:
reformiert.lokal 5.1 - Wer regiert hier eigentlich?
reformiert.lokal 4.1 - Warum Ostern so aktuell und wichtig ist
reformiert.lokal 3.1 - Kirchenpfleger:in – ein Amt für mich?
reformiert.lokal 2.1 - Das Kirchenjahr
reformiert.lokal 1.1 - Ich wünsche Ihnen und Euch allen von Herzen ein gutes, gesundes, glückliches
reformiert.lokal 12.1 - Mit Gottes Atem
reformiert.lokal 11.1 - Verfolgung oder Triumph?
reformiert.lokal 10.1 - Wo man singt, da lass dich ruhig nieder...
reformiert.lokal 9.1 - Muss Kirche sich verändern…?
reformiert.lokal 8.1 - Start ins neue Schuljahr
reformiert.lokal 7.2 - Alles – jederzeit und sofort!
reformiert.lokal 7.1 - Ferien im Land der Stille
reformiert.lokal 4.1 - Warum Ostern so aktuell und wichtig ist
reformiert.lokal 3.1 - Kirchenpfleger:in – ein Amt für mich?
reformiert.lokal 2.1 - Das Kirchenjahr
reformiert.lokal 1.1 - Ich wünsche Ihnen und Euch allen von Herzen ein gutes, gesundes, glückliches
reformiert.lokal 12.1 - Mit Gottes Atem
reformiert.lokal 11.1 - Verfolgung oder Triumph?
reformiert.lokal 10.1 - Wo man singt, da lass dich ruhig nieder...
reformiert.lokal 9.1 - Muss Kirche sich verändern…?
reformiert.lokal 8.1 - Start ins neue Schuljahr
reformiert.lokal 7.2 - Alles – jederzeit und sofort!
reformiert.lokal 7.1 - Ferien im Land der Stille