Verantwortlich: Maja Ramsauer
Bereitgestellt: 14.09.2023
Wiechert Ernst
Ernst Wiechert
Dichter
geboren am 18. Mai 1887 in Ostpreussen und
gestorben am 24. August 1950 am Zürichsee
Dichter
geboren am 18. Mai 1887 in Ostpreussen und
gestorben am 24. August 1950 am Zürichsee
Auszüge aus der Broschüre Ernst Wiechert in der Schweiz 1948-1950
Erinnerungen nach 40 Jahren von Blanche Gaudenz, Ürikon
5. Auflage 1999
Wie schön wurde dieser erste Frühling auf dem Rütihof! Ich erinnere mich eines strahlenden Morgens, an welchem ich spontan meine kleine 4jährige Tochter auf das Fahrrad packte und zu Ernst Wiechert hinauffuhr. Wir sassen im Sonnenschein auf der Schwelle vor dem grossen Raum. Die grüne Wiese vor uns, die blühenden Apfelbäume vor dem blauen Himmel, den glitzernden See und die weissen Berge in der Ferne. In seinem Blumenbeet blühten zwei wunderschöne Leinblumenstauden, wie so schöne ich noch nie gesehen hatte. Hunderte von blauen Blümlein strahlten Freude und Frieden aus. Ja, Ernst Wiechert war glücklich auf seiner Trauminsel. Und er liebte es, zu wiederholen, dass wohl alles Schwere und Dunkle in seinem Leben nötig gewesen war, damit der dies erleben dürfe.
5. Auflage 1999
Wie schön wurde dieser erste Frühling auf dem Rütihof! Ich erinnere mich eines strahlenden Morgens, an welchem ich spontan meine kleine 4jährige Tochter auf das Fahrrad packte und zu Ernst Wiechert hinauffuhr. Wir sassen im Sonnenschein auf der Schwelle vor dem grossen Raum. Die grüne Wiese vor uns, die blühenden Apfelbäume vor dem blauen Himmel, den glitzernden See und die weissen Berge in der Ferne. In seinem Blumenbeet blühten zwei wunderschöne Leinblumenstauden, wie so schöne ich noch nie gesehen hatte. Hunderte von blauen Blümlein strahlten Freude und Frieden aus. Ja, Ernst Wiechert war glücklich auf seiner Trauminsel. Und er liebte es, zu wiederholen, dass wohl alles Schwere und Dunkle in seinem Leben nötig gewesen war, damit der dies erleben dürfe.
Rütihof Am Morgen
Das schöne Gedicht aus den "letzten Liedern" spricht von seinem Alltag:
So das Tagwerk zu beginnen:
Blumen säen im Morgenlicht
und am Abend erste Verse sinnen,
der dir schon im Herzen spricht.
Raupen von den Blättern heben,
sitzen auf des Brunnens Rand,
träumend stehn vor deinen Reben
wie ein Kind im Kinderland.
Sonne über See und Garten,
Vogel, der vom Walde singt,
und das stille, bange Warten,
ob auch dir ein Lied gelingt.
Und dann, horch! vom Wiesenraine
Kinderruf, der dir nur gilt
und dein Herz im Morgenscheine,
das von Dank dir überquillt.
So das Tagwerk zu beginnen:
Blumen säen im Morgenlicht
und am Abend erste Verse sinnen,
der dir schon im Herzen spricht.
Raupen von den Blättern heben,
sitzen auf des Brunnens Rand,
träumend stehn vor deinen Reben
wie ein Kind im Kinderland.
Sonne über See und Garten,
Vogel, der vom Walde singt,
und das stille, bange Warten,
ob auch dir ein Lied gelingt.
Und dann, horch! vom Wiesenraine
Kinderruf, der dir nur gilt
und dein Herz im Morgenscheine,
das von Dank dir überquillt.
Sein Grab
Die Grabplatte von Ernst Wiechert befindet sich auf dem südlichsten Absatz des Friedhofes auf Kirchbühl, nahe an den angrenzenden Rebberg Kirchbühl.
Weitere Informationen
erhalten Sie bei
Sylvia Seemann-Gaudenz
Im Fangen 4, 8713 Uerikon
Tel. 044 926 55 37
Sylvia Seemann-Gaudenz
Im Fangen 4, 8713 Uerikon
Tel. 044 926 55 37